0 Der Narr – Tarotkarte

Der Narr ist die erste Karte in den Trümpfen der Tarotkarten (der großen Arkana) und wird daher in der Regel mit der 0 (Null) besetzt. Manche Kartendecks setzen den Narren auch an die letzte Stelle und geben ihm die Nummer 22. Wir gehen hier von der mehrheitlichen Variante als 0 (Null) aus.

„Der Narr“ – die Bedeutung der Tarotkarte 0

Als einzelne Karte erinnert der Narr an ein Kind. Er symbolisiert das Kind im Menschen und erinnert an Naivität, Frohsinn sowie Leichtlebigkeit. Der Nachwuchs muss seine Lebenserfahrung erst noch sammeln. Als erste Karte im Tarot ermutigt der Narr neugierig zu sein und seinen Lebensweg (wieder) aufzunehmen. Zeitgleich wird hier aber auch ein gewisser Hang zur Selbstüberschätzung beigefügt: Je größer die gewünschten Ziele sind, desto höher ist auch die Gefahr, die daraus resultieren kann. Den Übermut sollte die betreffende Person also lieber im Zaum halten.

Wie die Erwachsenen auch hat der Heranwachsende die Macht, die Realität nach seinem wahren Willen zu verändern – davon weiß er in so jungen Jahren aber noch nichts. Daher ist es wichtig, sich die Naivität zu bewahren, aber trotzdem die möglichen Gefahren immer im Auge zu haben. Auf eine bestimmte Situation bezogen (also als Situationskarte) steht der Narr für einen Neubeginn, für bedeutsame Ziele und auch neue spannende Erfahrungen. Aber auch hier ist noch eine gewisse Unreife der Person zu erkennen. Um diese Unreife loszuwerden, muss die eigene Komfortzone verlassen und neue Wege erprobt werden. Am Ende dieser „Reise“ steht das Wissen um das Geheimnis der Welt.

„Der Narr“ – was zeigt die Tarotkarte?

Ein junger, bartloser Mann läuft dezent lächelnd und den Blick dem Himmel entgegen gerichtet durch eine Gebirgslandschaft. Mit dicken Stiefeln und einem typischen Narrenkostüm, wie man es aus Märchengeschichten kennt ist er unterwegs und trägt seinen Proviant an einem Stock in einem Beutel über der Schulter. In der anderen, freien Hand hält er eine weiße Rose, die er einer Jungfrau überreichen möchte zu der sein Weg ihn vermeintlich führt. Mit dem Jüngling um die Wette strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Auf seiner Reise wird der Jüngling von einem kleinen weißen Hund begleitet. Die Welt könnte so perfekt sein?!

Leider ist die heile Welt wie die Karte es widerspiegelt aber nicht. Durch seinen verträumten Blick in Richtung Himmel ist der Jüngling als eine Art „Hans-guck-in-die Luft“ unterwegs und läuft direkt auf die Gefahr zu. Wenn der Jüngling noch einen großen Schritt weiter macht, dann stürzt er über eine Steilklippe hinab und seine Reise findet ein jähes Ende.

Wenn man aber den Hund genauer betrachtet: will der kleine Hund an der Seite des Jünglings wirklich nur spielen und seinem Herrchen auf Schritt und Tritt folgen oder ist das Bellen was durch das weit offene Maul auf der Karte erkennbar eine Warnung für den Jüngling? Will der Hund, als treuer Freund, sein Herrchen vor dem Absturz bewahren und das Schlimmste verhindern?!

„Der Narr“ als Tageskarte

Wird der Narr als Tageskarte gezogen, kann generell von einem positiv verlaufenden Tag ausgegangen werden. Es lohnt sich für den heutigen Tag auch ruhig mal unbekannte Wege zu gehen und ausgetretene Pfade zu verlassen. Um das Tagesziel zu erreichen, kann es notwendig sein, auch nochmal ganz von vorne anzufangen. Man startet also sprichtwörtlich bei Null – daher auch die Einordnung der Karte als 0 am Beginn der Trümpfe des Tarot. Beim Narr als Tageskarte kommt es dann nicht darauf an, feste bzw. erprobte Strukturen zu nutzen und an Gewohnheiten festzuhalten – hier gilt eher „Versuch macht klug!“ – und dadurch wird der Tag des Narren schlussendlich dann doch erfolgreich.

„Der Narr“ in Liebesdingen

Ja dein Traumprinz ist wirklich da. Mit seiner frischen und unbekümmerten Art ist er ein echtes Geschenk für dich. Jeder Tag mit ihm ist locker, unschuldig und liebevoll. Er verbreitet tagtäglich ein Aufbruchstimmung und verzaubert dich mit seiner kindlichen Naivität und Unschuld. Er ist reinen Herzens und bringt dir weiße Rosen ins Leben.

Es wird aber auch Phasen geben, in denen dein Traumprinz dir zu naiv, zu sorglos oder zu unschuldig ist. Die wirst den Eindruck nicht los, dass er noch unreif ist und eine längere Beziehung mit ihm keine Zukunft haben wird. Gib ihm aber bitte trotzdem eine Chance und lass die Zeit für dich arbeiten. Wie bei einem kleinen Kind auch steigt mit jedem Tag die Lebenserfahrung.

Sei dir aber im Unterbewusstsein immer gewiss, dass du ab und an die Rolle des kleinen weißen Hundes von der Karte übernehmen musst. Ab und an musst du deinen Traumprinzen durch ein „warnendes Bellen“ vor einem Fehler oder einem Absturz in seinem Leben bewahren. Aber das bringt euch näher zusammen und fördert eure Beziehung.